Ich gehe durch die Straßen und Gassen Tokios, die sich verzweigen und ein geordnetes Chaos bilden, und weiß nicht, warum mir diese Stadt gefällt. Überall Giganten aus Stahl und Beton und Glas, die irgendwann aus dem Himmel gefallen sind. Versteinerte Söhne von gestürzten Engeln und Menschentöchtern, die Noahs Flut überlebt haben und nun erstarrt auf die nächste Apokalypse warten. Wir bevölkern sie, auch wenn wir ihre Geschichten nicht mehr kennen und uns auch gegenseitig nicht mehr sehen, und unsere Leben werden zusammengehalten von einer digitalen Fiktion. Doch gibt es dann diese Augenblicke: Musik in den Ohren und alles ergibt Sinn und alles gehört zusammen und alles geschieht nur für mich. Ein abstraktes Theater, dessen Choreographie sich über die Kontinente erstreckt. Ich weiß alles und spüre den Rhythmus der Stadt, und die U-Bahnen und Fußwege sind Lichterketten mit glücklichen Trinkern und stoischen Nichtsnutzen. Alles dreht sich und zieht mich mit sich, und wer braucht schon die Realität, wenn steinerne Riesen für einen tanzen.
I walk through the streets and alleys of Tokyo that branch out and form an organised chaos, and I don’t know why I like this city.
Steel, concrete and glass giants all around, that have fallen from the skies some day. Petrified sons of fallen angels and man’s daughters, who survived Noah’s flood and now wait for the next apocalypse paralysed. We inhabit them, even though we don’t know their stories and don’t see each other anymore, and our lives are held together by a digital fiction. Yet there are these moments: music in the ears and everything makes sense and everything belongs together and everything happens just for me. An abstract theatre, whose choreography reaches over all the continents. I know it all and feel the rhythm of the city, and the metros and pavements are light chains with happy drinkers and stoic no-goods. Everything spins and drags me with it, and who actually needs reality when stony giants dance for you.