Blind inside

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Kuala Lumpur, Malaysia. Ohne Erwartungen, ohne besondere Vorkenntnisse. Nur eine weitere Großstadt.

Nachdem das Schlafdefizit am zweiten Tag mehr oder weniger ausgeglichen war, konnte heute die Stadterkundung beginnen. Das Gute an Hostels ist, dass Frühstück in der Regel nur am Vormittag angeboten wird, was das Aufstehen erleichtert.

Die Stadt entpuppte sich jedoch als schlecht geeignet für unsere Königsdiziplin: das sinnlose Umherlaufen. Überall wird gebaut, gefräst, zersägt, geklöppelt. Straßen und Fußgängerwege gehen ineinander über und alle Wege führen im Kreis der mächtigen, aber relativ unspektakulären Petronas Towers. Ringsum versuchen andere Gebäude nachzuziehen und man fragt sich, warum. Auf Hochglanz polierte, in den Himmel reichende Prachtbauten für Banker und Spekulanten aus aller Welt, darunter kleine, in den Dreck gestemmte Wohnbunker für die zahlreichen Wanderarbeiter.

Reste von Urwald in und um der Stadt. Ein riesiges Felsmassiv, der Pilgerweg hinauf begleitet von hinduistischen Gottheiten, zu einer weitreichenden Höhle mit verspielten Affen. Aber das reicht alles nicht. Zu sehr gleicht die Stadt schon anderen, trotz der Hitze spürt man die Kälte, mit der die Gebäude hochgezogen werden, oder eher derer, die später dort ihre Geschäfte machen werden.

Wir haben genug gesehen – vielleicht. Auf dem Rückweg fallen uns die vielen blinden Menschen auf, die durch die Straßen laufen, alleine oder in Gruppen, wohin eigentlich?


Kuala Lumpur, Malaysia. Without expectations, without any special knowledge. Just another metropolis.

After the sleep deficit had been more or less balanced out on the second day, we could start exploring the city today. The good thing about hostels is that breakfast is generally served in the morning making getting up easier.

The city, however, turned out not to be appropriate for what we can do best: random strolling. There are building scenes everywhere. Streets and footpaths merge and all ways lead in the circle of the mighty Petronas Towers. Around them, other buildings try to catch up and you wonder why. Mirror-finished, sky-reaching buildings for bankers and speculators from all over the world, small bunkers mortised in the dirt below, home to numerous migrant workers.

Remains of the jungle in and around the city. A huge rock massif, the pilgrim’s path accompanied by Hindu gods, to a far-reaching cave with playful monkeys. But all of that is not satisfying. This city already resembles others too much, despite the heat you feel the cold in the way the buildings are pulled up, or rather of those who will do their business there later.

We have seen enough – maybe. On the way back, we realise the many blind people walking along the streets, alone or in groups, but where to?


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