Fluorescent Flowers

Fluorescent Flowers

Fluorescent Flowers

Es ist Nacht und ich sitze in einem Zug. Es ist nicht viel zu erkennen. Schwärze. Dann einige Lichter, Schwärze. Eigentlich sehe ich nichts und auch die Haltestellen sind nur kurz aufglühende Punkte. Dunkelheit, Licht, und immer weiter. Umrisse von Häusern mit immer gleichen Fenstern, gleichen Balkonen, gleichen Türen. Alles entpersonalisiert. Abstrahierte Punkte und Linien, die mich sehr erschrecken. Manchmal macht es mir Angst: das Fehlen von Individualität. Scheinbar gleichgeschaltete Leben, die durch einen winzigen Spalt sichtbar werden und hinter dem ich dann selbst sitze oder stehe. Für den Bruchteil einer Sekunde. Mit leerem Blick, stupide in einer riesigen Box hockend und mich bewegend, wenn sich alle bewegen.
Laternen an der Strecke glühen oder explodieren. Wie fluoreszierende Blumen. Ich denke an Ikebana und frage mich, ob auch diese Blumen lebendiger werden, wenn man sie abschneidet. Oder was das sein könnte, das Schicksal oder Wesen der Technologie oder modernen Welt.


It is night and I am sitting inside a train. There is not much to see. Black. Then a few lights, black. Actually I don’t see anything and even the stops are nothing but shortly flashing up spots. Darkness, light, and keep going. Shapes of buildings with ever alike windows, alike balconies, alike doors. Everything’s depersonalised. Abstract points and lines that scare me a lot. Sometimes it frightens me: the lack of individuality. Apparently synchronised lives that become visible through a tiny gap and behind which I sit or stand eventually. For a split second. With an empty look, monotonously cowering inside a huge box and moving when everyone else does.
Lanterns at the trail glow or explode. Like fluorescent flowers. I think of Ikebana and ask myself whether these flowers become more lively after the cutting. Or what this could be, the faith or being of technology or the modern world.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter: