Fuji – the dark Side

Fuji-san. Auf dem höchsten Berg Japans. Alles ist sehr spontan, sehr ungeplant. Ein Rucksack, ein paar Sachen, alles was man braucht. Die Busfahrt ist nicht sehr lang, zwei Stunden. 36 Ansichten des Fuji, an die man sich erinnern kann.
Hokusais Holzschnitte. Das Bild der Wellen, die sich brechen und in der Ferne der heilige Berg. Fast nur blau und weiß, das Wasser, die Gischt und der Schnee, und alles sieht sich sehr ähnlich, alles ist eins und alles ist Nichts.

Wir ereichen die fünfte Station, 2300 Meter, und unser Aufstieg beginnt. Schwarze Nacht und seltsam geformte Wolken unter uns, grün beschienen von unsichtbaren Lichtern. Das alles, wie eine zweite Landschaft. Klare Luft der Höhe, kalt und immer kälter. Wir gehen und sehen nicht viel. Das Licht der Taschenlampe formt kleine Lichtpunkte, die unsere nächsten Schritte bestimmen. Von einer Hütte zur nächsten, von weitem sehen wir die Lichter. Darin Menschen auf dem Boden sitzend oder liegend, auf den Sonnenaufgang wartend. Und wir davor. Man erklärt uns für ausgeschlossen, gekreuzte Arme vor der Brust: nur für zahlende Kundschaft.

Viel zu früh gelangen wir zum höchsten Punkt. Temperaturen um den Nullpunkt. Warten auf die Sonne, sich hin und wieder zurückziehend zum einzigen Wärmepunkt: ein Klo. Ammoniak in der Luft, was vergessen ist als sich Lichtstrahlen über den Horizont erheben und alles in ein unwirkliches Violett hüllen. Und doch wirkt alles so plastisch und darum viel zu wirklich und fast wähnt man sich allein zwischen all den wartenden und schauenden und staunenden Menschen. Wir zwischen ihnen: zwei Ansichten des Fuji. Von tausenden.


Fuji-san. On the highest mountain of Japan. Everything’s spontaneous, very unplanned. A backpack, a few things, everything we need. The bus ride isn’t too long, two hours. 36 views of the Fuji that you can recall. Hokusai’s woodcarvings: The image of the waves that break, and the holy mountain in the distance. Almost only blue and white, the water, the foam and the snow, and everything kind of looks the same. All is one and all is nothing.

Reaching the 5th station on 2,300 meters, our ascent begins. Black night and bizarrely shaped clouds underneath us and shining green. Like a second landscape. Clear mountain air, cold and colder. We walk and can’t see much. The torch forming little spots of light determining our next steps. From one hut to another seeing the light from far away. Inside, people are sitting or lying on the floor and waiting for the sunrise. We’re in front, not coming in. Crossed arms on the chest: only for paying customers.

We’re reaching the mountain top way to early. Temperatures around zero. Waiting for the sun, sometimes returning to the only shelter: a toilet. Ammonia fills the air. But, who cares? As the first rays of light seem to lift themselves over the horizon and everything gets covered in purple. And still, it looks like a diorama and therefore much too real. And you’re almost feeling lonely between all those who wait, watch and stun. Us between them: two views of the Fuji. Of thousands.


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