City of blinding Lights

City of blinding Lights

City of blinding Lights

Und dann sitzt man nach zwei Monaten wieder im Flugzeug und schaut aus dem Fenster, wie in den letzten Tagen aus Bussen oder Booten oder Zügen. Traumnebel. Die Zeit ist real und vergeht und wird darum immer unwirklicher. Die Orte, die man gesehen hat, all die Hotels, Restaurants, Bars, in denen man gesessen hat und die so wirklich waren, sind jetzt unsichtbar. Nebel. Was haben wir seit Dezember getan? Sterile Hallen und Gänge, die Luft und späte Kälte der japanischen Nacht verzerren Erinnerungen und ich weiß nicht, ob ich ein Leben habe oder hundert oder wie viele Personen ich bin, wie viele auf einer Reise hinzukommen oder verloren gehen. Unser Leben treibt uns vor sich her. Wir lassen es geschehen und sind froh.

Lichter der Stadt fliegen auf uns zu und plötzlich bewegen wir uns zwischen ihnen hindurch und sitzen wieder zwischen heimkehrenden Managern und Geschäftmännern. Bitterer Geruch des Alkohols und blitzende Augen. Alles um uns herum leuchtet und scheint und spricht. Wir sind in unserer Zukunft angekommen und alles, worauf man wartet, ist jetzt. Fast lächerlich schön und unsinnig futuristisch zeigen sich die Wolkenkratzer und Highways, und widerspenstig und altmodisch sind die kleinen Häuser und Gassen. Zum ersten Mal denke ich über eine Stadt nach und sehe einen Menschen. Oder ein Lebewesen. Mit tausenden Armen und Beinen und einem traurigen Gesicht. All die Menschen haben nichts mit ihr zu tun oder sie nicht mit ihr, und ihre reine Größe macht jeden Bezug oder jede Bindung unmöglich.

Jeder ist verloren in Tokio, aber niemand ist es alleine.


And you’re sitting in an airplane again after two months and look out of the window, like in the last days out of busses, boats or trains. Dream mist. Time is real and passes by and therefore becomes more and more unreal. The places that we’ve seen, all the hotels, restaurants, bars where you had sat down and that had been so real, are invisible now. Mist. What have we been doing since December? Sterile halls and corridors, the air and late cold of the Japanese night distort memories and I don’t know whether I have one life or one hundred or how many persons I am, how many are added up or get lost on a journey. Our life drives us in front of it. We let it be and are glad about it.

Lights of the city fly towards us and suddenly we move beneath them and sit between homecoming managers and businessmen again. Bitter smell of alcohol and flashing eyes. Everything around us is glooming, shining and talking. We have arrived at our future and everything we’re waiting for is now.

The skyscrapers and highways present themselves almost ridiculously pretty and nonsensically futuristic, and the small houses and narrow streets are intractable and old-fashioned. For the very first time, I’m thinking about a city and see a human being. Or a creature. With thousands of arms and legs and a sad face. All the people have nothing to deal with it or it has nothing to deal with them, and its sheer size makes any kind of relation or any bond impossible.

Everybody’s lost in Tokyo, but nobody’s alone in that.


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